Zurück ins Leben! Die Operation ist überstanden - und Ihr Arzt hat Physiotherapie - beispielsweise die manuelle Lymphdrainage -  bzw. Krankengymnastik verschrieben, die die Heilung beschleunigen soll. Zweifel kommen: Ist Ruhe nicht erstmal besser, statt direkt mit Bewegung zu starten? Das bringt Physiotherapie nach der OP:

Physiotherapie nach der OP erfüllt eine wichtige Aufgabe: Belastbarkeit und Beweglichkeit nach einem (Sport-)Unfall wie Kreuzbandriss, Meniskusriss oder einem Bandscheibenvorfall wiederherzustellen. Zügig und gezielt, aber schonend, kräftigen Krankengymnastik t Muskulatur, die bandhaften Strukturen werden stabilisiert, aktivieren Stoffwechsel und Herz-Kreislaufsystem und verbessern Selbstwahrnehmung und Gleichgewichtssinn. Physiotherapie hat unter anderem das Ziel, Alltagshandlungen körperlich wie psychisch erneut selbstständig zu meistern - Wahrnehmen und Lernen gehört dazu. Physiotherapie versetzt Sie in die Lage, wieder Beruf und Hobbys nachzugehen. Oder zögert Pflegebedürftigkeit hinaus, indem sie maximale Selbstständigkeit auch bei erkrankungsbedingten Einschränkungen bewahren hilft.

Eine Schwellung nach einem operativen Eingriff ist völlig normal. Allerdings kann eine zu starke Schwellung den Heilungsverlauf negativ beeinflussen, zu Spannungsgefühl und Spannungsschmerzen führen und die Beweglichkeit einschränken. Eine Manuelle Lymphdrainage schafft hier Abhilfe und beeinflusst auch die Heilung der Narbe positiv.

Die Schwellung nach der OP ist zurückgegangen? Dann gilt es, die Durchblutung zu fördern. Erst, wenn die Heilung an Fahrt aufnimmt, geht es an den Muskelaufbau - wichtig, um ein Gelenk mit Kraft, Stabilität und neuer Beweglichkeit zu versorgen. Auch Schmerzlinderung spielt eine wichtige Rolle. Krankengymnastik setzt natürliche, chemiefreie Techniken und Methoden wie Muskeltraining, Massage und Dehnung ein und kombiniert dabei manuelle Techniken mit physikalischen Reizen wie Wärme, Kälte, Strahlung und Druck. Manuelle Therapie als mobilisierende Heilbehandlung hat sich bei Problemen des Bewegungsapparates wie Funktionseinschränkungen von Muskeln, Gelenken, Bändern und Nerven nach Operation und längerer Ruhigstellung bewährt.

Auch gelenk- und wirbelsäulenschonende Krankengymnastik im Wasser macht nach einer Operation Sinn. Denn sie nutzt typische Wassereigenschaften wie Auftrieb, Widerstand und Wasserdruck. Physiotherapie im Wasser stärkt die Immunabwehr, verbessert Atmung und Koordination und trainiert Herz und Kreislauf. Außerdem ist die Freude am gemeinsamen Rehasport gut für die Psyche! Allerdings kann Wasserdruck das Herz-Kreislauf-System stärker als bei Physiotherapie auf dem Trockenen belasten. Sprechen Sie Wassergymnastik mit Ihrem Arzt ab, falls Sie an Bluthochdruck, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Angina-Pectoris leiden.

Je schneller, desto besser! Denn Physiotherapie, die sich bald an die OP anschließt, ist die beste Prävention. Jeder Tag Inaktivität bedeutet Kraftverlust für die Muskeln. Ihr Körper ist kein Sitz- und Stütz-, sondern ein Bewegungsapparat: Nicht genutzt, verkümmern bewegliche Elemente wie Sehnen, Gewebe, Muskeln und Bänder. Bewegung regt den Blutkreislauf und die Ausscheidung von Giftstoffen an. Befürchtungen, dass Ihr Knochen dadurch wieder bricht? Oder Wunden aufreißen? Unbegründet. Aber lassen Sie es langsam angehen: Einfache Übungen - wie sanfte Muskelan- und entspannung - gewöhnen den Körper an seinen Job.

Mit verkürzter Operationsdauer muskelschonender, minimal invasiver Verfahren reduziert sich auch die Zeit, bis Sie wieder fit und beweglich sind: Ohne Muskeln zu schneiden, wird durch natürliche Öffnungen der Muskelbünde operiert. Schienen nach Hüft-Operation sind ebenfalls verzichtbar. Patienten können so innerhalb kürzester Zeit mobilisiert werden - und sich bereits eine Stunde nach dem Eingriff aufrichten und einige Schritte gehen. Sprich: Je länger Sie nach einer Operation liegen, desto größer das Risiko von Komplikationen. Nach drei- bis viermal Physiotherapie täglich erfüllen so Operierte die Entlassungsziele: Schmerzfreiheit, Gehen und leichtes Treppensteigen.

Besonders Handball, Fußball & Co. sind unfallträchtig, die Rehabilitation nach Verletzungen wie Kreuzbandriss mit bis zu sechs Monaten langwierig. Gute postoperative Betreuung verkürzt die Rehazeit. Gewusst? Eine intensive physiotherapeutische Akutbetreuung im Vorfeld verkürzt die Zeit bis zur Operation - z. B. durch physikalische Therapie per mobilisierender Gelenkdrainage (im schmerzfreien Bewegungsradius) und Kaltluftapplikation mehrmals wöchentlich. Steht der OP-Termin mit Kreuzbandplastik an, ist die Restschwellung gering, die Beweglichkeit bereits verbessert. Schon in direkter Nachbehandlung können Lymphdrainagen und Kaltluft effektive Wirkung entfalten. Etwas sechs Wochen später kann teilstationäre Reha mit Kräftigung, Motorikschulung, medizinischer Trainingstherapie und Aquajogging starten. Ziel: Ein weniger steifes, bewegliches und reizfreies Kniegelenk.

Physiotherapeuten betreuen Sie schon vor der Operation, etwa mit Übungen, die Sie Tage vor der OP selbst durchführen können. Am Tag der OP selbst zeigt Ihnen Ihr Therapeut Atemwegs-, Beweglichkeits- und Kräftigungsübungen, die Ihren Kreislauf in Schwung bringen. Operation geschafft? Jetzt wird direkt im Bett mobilisiert, weil sofortige Aktivierung Folgeschäden wie Kreislaufproblematiken vermeidet. Anschließend geht es an die Funktionsverbesserung des operierten Gelenkes, inklusive Schmerzlinderung. Ein Übungsprogramm bereitet Sie auf Anschlussheilbehandlung und Entlassung nach Hause vor. Dabei arbeitet Ihr Physiotherapeut mit Ärzten und Pflegefachkräften zusammen, geeint durch folgende Zielsetzungen:

• Schmerz lindern
• Wundheilung befördern
• Beweglichkeit neu herstellen
• Muskulatur kräftigen
• Koordination verbessern
• Alltagsbelastung herstellen

In den ersten, etwa fünf Tagen nach der Operation (Entzündungsphase) konzentriert sich die Therapie ganz auf Schmerzlinderung und Wundheilung mit leichten Bewegungen im schmerzfreien Bereich (Lymphdrainage, sanfte Massagegriffe, Kälte/Wärmeanwendungen). In der Akutphase - mit geschwollenem (Knie-)Gelenk und schmerzhaft eingeschränkter Funktion - gilt es zu entlasten. So kann die Entzündung abklingen. In der anschließenden Proliferationsphase (bis 21. Tag) heilt das - noch nicht belastbare - Gelenk. Nun setzt Physiotherapie funktionelle, wundheilungsfördernde Reize in Form sanfter, schmerzfreier Bewegungen in vielen kleinen Trainingseinheiten. In der folgenden Konsolidierungsphase (bis Tag 60) verträgt das Gelenk dann stärkere Reize unter behutsamer Steigerung der Belastbarkeit; das Bewegungsausmaß wird bis zur kompletten Beweglichkeit gesteigert. Angepasste Übungen unter gesteigerter Schwierigkeit kräftigen gezielt die Muskulatur. In der Konsolidierungsphase steht - statt passiver Bewegung durch den Physiotherapeuten - nun aktives Training auf dem Programm. Die abschließende Organisationsphase setzt das Gewebe per Kraft- und Koordinationstraining gezielten Reizen aus - so lernt es, sich unter Alltagsbelastung zu behaupten.

... kennt spezielle Verhaltensregeln: Wurden z. B. Versteifung oder Stabilisierung durchgeführt, darf dieser Wirbelsäulenabschnitt nicht bewegt werden. Trotzdem ist eine Ruhigstellung durch Korsett meist nicht erforderlich. Bestimmte Rumpf-Bewegungen sind aber zu vermeiden. Sobald knöcherne Stabilisierung eintritt, ist mehr und mehr Bewegung und Belastungssteigerung erlaubt - und gewünscht. Physiotherapie trainiert mit Ihnen rückenschonende Bewegungsabläufe wie z. B. korrektes Heben, wirbelsäulenschonende Lagewechsel und zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Wirbelsäule in sinnvollem Umfang richtig belasten.

Physiotherapie nach der OP ist ein Heilmittel auf Rezept, plus Zuzahlung bei gesetzlich Versicherten. Die Diagnose bestimmt über die Zahl der Behandlungen - leider durch den Gesetzgeber begrenzt. Rehasport nach Operation dagegen belastet das Budget nicht, sondern kann bei medizinischer Indikation verordnet bzw. bei der Krankenkasse beantragt werden, die bei regelmäßiger Teilnahme einen Sockelbetrag übernimmt.

Keine Lust auf Krankengymnastik? Ihr Rezept ist auch eine Chance, Sport zu treiben und Physiotherapie mit Freude zu erleben. Nicht wenige unserer Patienten machen regelmäßiges Training im Anschluss dauerhaft zum Teil ihres Alltags - weil sie sich einfach besser fühlen! Und wer an seinen Kraftreserven arbeitet, senkt auch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Operation. Offenheit vorausgesetzt, die Probleme wie Schmerzen oder Taubheit nicht verschweigt. Geben Sie Ihrem Körper die Zeit, die er braucht. Passgenaue Eigenübungen, die wir Ihnen als Hausaufgabe an die Hand geben, mobilisieren Ihre Selbstheilungskräfte und stabilisieren Ihren Therapieerfolg. Die Belohnung? Weniger Schmerzen, Kräftigung Ihrer Muskulatur und verbesserte Beweglichkeit.

Nur ausgebildete Physiotherapeuten dürfen Krankengymnastik durchführen. Ihr Therapiezentrum Waldheim & Waldhausen unterstützt Sie im Rahmen von

• Nachsorge
• Bewegungstherapie
• Rehabilitation & Mobilisierung nach Schulter-, Knie-, Hüft- und Rückenoperation
• Rehatraining
• Krafttraining

Ihr erfahrener Physiotherapeut widmet sich Ihnen gründlich, in ausführlichem Gespräch zur Krankengeschichte und sorgfältiger Untersuchung. Aufgrund der vielfältigen Spezialisierungen unseres Teams haben wir für (fast) jeden Fall den richtigen Behandler oder Behandlerin für Ihr Problem. Auf dieser Basis entsteht Ihr passgenauerBehandlungsplan. Sie möchten nach der Operation so bald wie möglich zu alter Stärke zurückfinden? Die Therapiezentren Waldheim & Waldhausen bieten Ihnen einfühlsame, kompetente Unterstützung - bei bester Ausstattung für Rehabilitation und Regeneration. Jetzt Ersttermin vereinbaren!