Trockene und empfindliche Haut bei Ödemkrankheiten stellen für die Betroffenen ein großes Problem dar. Die Haut juckt, spannt und schuppt sich. Beim Kratzen können kleinste Verletzungen der Haut das Eindringen von Krankheitserregern und Schadstoffen begünstigen. Um Entzündungen vorzubeugen, ist die richtige Hautpflege bei Ödemkrankheiten enorm wichtig.
Neben der trockenen Haut kann es bei bestehenden Lymphödemen zur Ablagerung von Eiweißen in die Haut und zu einer gestörten Durchblutung kommen. Dies begünstigt außerdem die Bildung von chronischen Entzündungsprozessen und narbigen Veränderungen des Gewebes (Fibrosen).
Durch die Kompressionstherapie wird die Haut noch zusätzlich belastet. Kompressionsbandage oder Kompressionsstrumpf reizen die Haut und beeinträchtigen die natürliche Barriere- und Schutzfunktion der Haut. Dadurch werden unter anderem Pilzinfektionen, akute Hautentzündungen und allergische Reaktionen begünstigt.
Weitere negative Auswirkungen der Kompressionstherapie sind Hautabschilferungen durch das Gestrick der Kompressionsstrümpfe. Die Hautschuppen bleiben im Stoff hängen. Daher ist es besonders wichtig, die Kompressionsstrümpfe täglich auszuwaschen.
Ein wichtiger Punkt bei der Hautpflege ist die körperliche Hygiene in Verbindung mit medizinischen Pflegeprodukten. Die Hautpflege zur Reinigung und zur Pflege wird individuell gemäß den vorliegenden Hautproblemen angepasst.
Bei Ödemkrankheiten sollten medizinische Waschlotionen (Syndets) zur Hautreinigung verwendet werden. Diese schaden dem natürlichen Säureschutzmantel der Haut nicht.
Zum Duschen oder Baden sind ölhaltige Produkte mit rückfettender Wirkung empfehlenswert. Nach dem Kontakt mit Wasser beim Waschen, Duschen, Baden oder nach dem Schwimmen sollten sich Betroffene sehr sorgfältig abtrocknen.
Pilze und Bakterien sammeln sich bevorzugt auf feuchten Hautstellen oder in feuchten Hautfalten. Besonders sorgfältig sollten die Stellen zwischen den Fingern und den Zehen, die Gelenkbeugen und Hautfalten (beispielsweise am Bauch, unter den Brüsten, im Genitalbereich) getrocknet werden, um Infektionen der Haut vorzubeugen.
Die Haut im Bereich des Lymphödems ist besonders empfindlich und sollte nur mit entsprechenden medizinischen Produkten - ohne Duftstoffe - gepflegt werden. Bewährt haben sich zur Hautpflege Cremes und Lotionen mit Fetten und Ölen, die möglichst natürlich und hautverwandt sind.
Betroffene sollten beispielsweise Produkte aus Mandelöl oder mit Aloe-Vera bevorzugen. Emulsionen aus Wasser und Öl eignen sich besonders für die trockene Haut. Sie legen sich wie ein Schutzfilm um die Haut und wirken nicht reizend auf die Haut.
Die Haut sollte zweimal täglich nach dem Waschen und nach gründlichem Abtrocknen gepflegt werden. Zweimal pro Woche wird Menschen mit Ödemkrankheiten ein Ölbad mit rückfettenden Bestandteilen zur Hautpflege empfohlen.
Normale Haushaltsseifen eignen sich bei vorliegenden Ödemkrankheiten nicht zur Reinigung der Haut. Die Seifen entziehen der Haut Fett und beeinträchtigen den Säureschutzmantel der Haut. Eine gesunde Haut kann die Wirkung von Seife auf die Haut in der Regel schnell wieder ausgleichen. Eine vorgeschädigte, trockene Haut - wie sie meist bei Ödemen vorliegt - kann dies jedoch nicht.
Viel eincremen hilft nicht viel - im Gegenteil. Pflegeprodukte sollten sparsam angewendet werden, da sonst die Möglichkeit besteht, dass der Lymphabfluss behindert werden könnte. Bei Ölbädern sollte darauf geachtet werden, dass die Wassertemperatur nicht zu hoch ist. Bei Wärme wird die Haut vermehrt durchblutet, mehr Wasser tritt aus den Blutgefäßen aus und das Ödem wird verstärkt.
Bei Ödemen, Lymphödemen und Lipödemen hat sich die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) bewährt. Wichtige Bausteine sind Lymphdrainage, Kompression, Bewegungstherapie und Hautpflege. Die KPE gehört zum Angebot der Physiotherapie im Therapiezentrum Waldheim & Waldhausen in Hannover.
Im Rahmen der Hautpflege sollte ein besonderes Augenmerk auf die Füße gelegt werden. In den Zehenzwischenräumen und an den Nägeln begünstigt ein Lymphödem die Entwicklung von Fuß- oder Nagelpilz. Eine medizinische Fußpflege kann bei Patienten mit Lymphödemen diesen Erkrankungen vorbeugen helfen. Das Therapiezentrum Waldheim & Waldhausen bietet in Hannovers Süden die medizinische Fußpflege als Leistung an.