Kompressionstherapie und manuelle Lymphdrainage sind wesentliche Bestandteile der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Bei der Kompressionstherapie wird durch eine feste Bandage oder einen eng anliegenden Strumpf ein lokaler Druck auf das venöse Blutsystem ausgeübt. Dieser Druck bewirkt, dass das Blut schneller fließen kann. Dadurch können Ödeme reduziert und Schmerzen gelindert werden.
Die Kompressionstherapie findet Anwendung bei einer Vielzahl an unterschiedlichen Krankheitsbildern. So wird sie beispielsweise eingesetzt bei Wassereinlagerungen, Lymph- und Lipödemen, Venenschwäche, Schwangerschaftsödemen, Krampfadern oder Thrombosen.
Was passiert bei der Kompressionstherapie?
Durch Druck auf die Blutgefäße wird der Venendurchmesser verringert. In der Folge erhöht sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes und Ödeme werden verringert.
Die Kompression erfolgt durch Kompressionsbandagen oder Kompressionsstrümpfe. Durch die Kompressionstherapie wird die Wirkung der manuellen Lymphdrainage unterstützt und erhalten
Der Druck auf betroffene Körperbereiche kann durch Bandagierung und Bestrumpfung erreicht werden. Apparate zur Kompressionstherapie und Wassergymnastik erfüllen auch das Ziel der Kompression.
Ein Kompressionsverband wird mehrlagig aufgebaut. Zunächst wird ein Schlauchverband angelegt. Dieser schützt die Haut und fixiert die Wickelung.
Anschließend wird eine Polsterlage angelegt, welche eine bessere Anlage der eigentlichen Kompressionsbandage erleichtert.
Darüber folgt schließlich die eigentliche Kompressions-Bandagierung, indem der betroffene Körperbereich fest mit Bandagen umwickelt wird.
Bild: Nico Herzog/BW Bildung und Wissen
Kompressions-Bestrumpfung
Für die Kompressions-Versorgung stehen zwei verschiedene Kompressionsstrümpfe zur Verfügung.
Diese sind auf unterschiedliche Arten gestrickt. Unterschieden werden flachgestrickte und rundgestrickte Kompressionsstrümpfe. Die Auswahl richtet sich nach dem vorliegenden Befund.
Die Kompressionsstrümpfe werden in der Größe und dem ausgeübten Druck individuell angepasst. Spezielle Anziehhilfen erleichtern das Anlegen der Kompressions-Bestrumpfung.
Bild: Nico Herzog/BW Bildung und Wissen
Die Kompression auf betroffene Körperbereiche kann auch durch Apparate hervorgerufen werden. Ein Luftkissen umschließt bei dieser Behandlungsform das Bein oder den Arm, wobei der Luftdruck über einen Kompressor geregelt wird. Diese Versorgungsart ist auch für immobile Patienten geeignet.
Ein wichtiger Bestandteil der Ödemtherapie ist körperliche Bewegung. Besonders geeignet ist die Wassergymnastik. Das Wasser übt einen zusätzlichen hydrostatischen Druck auf die Gefäße aus.
Die Wassergymnastik kann nicht als Ersatz für die Kompressionstherapie gesehen werden, fungiert aber als zusätzliche Behandlung und Unterstützung der Kompressionstherapie.
Durch den anhaltenden Druck auf die Beingefäße werden diese verengt. Dies hat zur Folge, dass das Blut schneller in Richtung Herz zurückfließt. Durch die verbesserte Blutzirkulation werden Ödeme verringert, der Umfang der betroffenen Körperbereiche nimmt ab und Wunden heilen schneller ab. Zusätzlich kann Thrombosen vorgebeugt und die Lebensqualität der Patienten durch Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit gesteigert werden.
Die Behandlung erfolgt in zwei Phasen. Zunächst werden die Ödeme während der Entstauungsphase mittels manueller Lymphdrainage behandelt. Im Anschluss an die Manuelle Lymphdrainage wird ein mehrlagiger Kompressionsverband angelegt um die Wirkung der Lymphdrainage zwischen den einzelnen Behandlungsterminen zu erhalten. Zusätzlich können in dieser Zeit spezielle Lymphtapes zur zusätzlichen Unterstützung angelegt werden.
An die Entsauungsphase schließt sich die Erhaltungsphase an. Während dieser Zeit erfolgt die Kompressionstherapie je nach Diagnose mit Hilfe von rund- oder flachgestrickten Kompressionsstrümpfen.
Sie erhalten die Kompressionstherapie im Therapiezentrum Waldheim & Waldhausen der Physiotherapie in Hannover-Süd.